
Wissensvermittlung
Wissensvermittlung zum Thema Demenz ist essenziell, wenn es um die Begleitung von Betroffenen geht. Nur informierte und geschulte Menschen im Umfeld ermöglichen den Betroffenen echte Teilhabe und Lebensqualität.
Schon vor über 100 Jahren beschrieb der Psychiater Alois Alzheimer eine „eigenartige Erkrankung der Hirnrinde“. Doch seine Erkenntnisse fanden lange kaum Beachtung. Erst als Persönlichkeiten wie der frühere US-Präsident Ronald Reagan öffentlich über ihre Alzheimer-Erkrankung sprachen, rückte das Thema ins öffentliche Bewusstsein.
Bildung schafft Verständnis und Haltung
Noch vor wenigen Jahrzehnten gab es kaum Wissen über Demenz in der Bevölkerung, weder in der Pflege noch bei Angehörigen. Heute ist klar: Aufklärung und Bildung sind der Schlüssel zu einem besseren Umgang mit der Erkrankung. Wer versteht, was Demenz bedeutet, entwickelt mehr Handlungsspielräume, beispielsweise durch Methoden wie Validation, Kinästhetik oder Basale Stimulation.
Doch Wissensvermittlung bedeutet mehr als Fachwissen. Es braucht auch eine wertschätzende Haltung, Empathie und die Bereitschaft, Verhalten nicht persönlich zu nehmen, sondern als Ausdruck von Überforderung, Angst oder Orientierungslosigkeit zu deuten.
Bildung schützt auch vor Demenz
Wissenschaftliche Studien, etwa vom University College London, zeigen: Mangelnde Bildung in der frühen Lebensphase ist ein Risikofaktor für Demenz. Wird frühzeitig in Bildung investiert, kann das Erkrankungsrisiko erheblich gesenkt werden. In späteren Lebensphasen kommen weitere Faktoren hinzu, wie soziale Isolation, Depression, Bewegungsmangel, Rauchen, Diabetes oder Bluthochdruck.
Wissensvermittlung zum Thema Demenz für Laien und Fachkräfte
Ob kurze Schulungen für Angehörige oder akademische Weiterbildungen für Pflegeprofis, die Angebote zur Wissensvermittlung rund um Demenz sind heute vielfältig:
Deutschland:
- Zertifikatskurs Demenz: Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
- Soziale Arbeit mit Menschen mit Demenz: Apollon Hochschule
Schweiz:
- MAS Dementia Care - OST: Ostschweizer Fachhochschule
- CAS Eigenweltorientierte Kommunikation: Berner Fachhochschule
- CAS FH in Demenz: Kalaidos Fachhochschule
Österreich:
- Master-Demenzstudien: Donau-Universität Krems
Unterstützung für Angehörige
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, Alzheimer Schweiz und Alzheimer Austria bieten umfangreiche Informations-, Beratungs- und Bildungsangebote. Diese Organisationen unterstützen Betroffene, Angehörige, Fachpersonen und Freiwillige mit Seminaren, Kursen und persönlichen Beratungsgesprächen.
Hilfreiche Anlaufstellen, Kontakte und Bildungsangebote finden sich z. B. in der Datenbank des Wegweisers Demenz.
Auch Desideria bietet zahlreiche Informations- und Beratungsangebote, Details dazu findest du am Ende der Seite.
Filmtipp: „Das innere Leuchten“
Der Dokumentarfilm „Das innere Leuchten“ (Deutschland, 2019) zeigt das Leben von Menschen mit Demenz in einer Pflegeeinrichtung. Der Fokus liegt auf positiven Momenten und Begegnungen und vermittelt auf berührende Weise Wissen und Haltung zugleich.
© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria
Unterstützungsangebote für Angehörige
Desideria bietet vielfältige Unterstützung für Angehörige von Menschen mit Demenz – genau da, wo Sie sie brauchen. Wir begleiten Sie in belastenden Situationen, beantworten Ihre individuellen Fragen und schaffen Räume für Austausch, Wissen und Selbsthilfe.




