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Lebensqualität

Lebensqualität mit Demenz ist in allen Krankheitsstadien möglich. Selbst im späten Verlauf kann palliative Begleitung dazu beitragen, das Wohlbefinden zu fördern und die Würde zu wahren.

Lebensqualität: eine subjektive Erfahrung

Was unter Lebensqualität verstanden wird, ist individuell verschieden. Allgemein beschreibt der Begriff den Grad an Glück, Zufriedenheit und Wohlbefinden, den eine Person erlebt. Neben dem materiellen Lebensstandard spielen auch Bildung, Beziehungen, Selbstbestimmung und die körperliche sowie seelische Gesundheit eine Rolle.

Die WHO definiert Lebensqualität als die subjektive Wahrnehmung eines Menschen über seine Stellung im Leben, im Hinblick auf Kultur, Werte, Ziele und Erwartungen. Damit rückt das individuelle Erleben in den Mittelpunkt. Lebensqualität meint nicht nur, was objektiv vorhanden ist, sondern wie sehr ein Mensch sein gewünschtes Maß an körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden tatsächlich spürt.

Gesundheitsbezogene Lebensqualität

In der Medizin gewinnt die sogenannte gesundheitsbezogene Lebensqualität an Bedeutung. Sie berücksichtigt, wie sich körperliche, psychische und soziale Faktoren auf das persönliche Erleben auswirken. Besonders in der Palliativversorgung, also der Begleitung unheilbar Erkrankter, steht die Lebensqualität an erster Stelle.

Interdisziplinäre Teams aus Pflegekräften, Ärzt:innen, Therapeut:innen, Seelsorger:innen und Sozialarbeiter:innen arbeiten gemeinsam daran, den Alltag für Betroffene so angenehm und unterstützend wie möglich zu gestalten. Auch Angehörige profitieren von dieser ganzheitlichen Begleitung.

Lebensqualität mit Demenz

Auch mit einer Demenz können Menschen ein gutes Leben führen, in allen Phasen. Voraussetzung ist eine Umgebung, die ihnen Zuwendung, Sicherheit und Selbstbestimmung bietet. Entscheidend ist, dass Bedürfnisse erkannt und respektiert werden. Menschen mit Demenz bleiben fühlende Wesen, auch wenn sie sich nicht mehr sprachlich ausdrücken können.

Ein liebevoller Umgang, Bewegungsfreiheit, Hilfe beim Essen und Trinken, Schmerzfreiheit, Würde, all das sind zentrale Faktoren für das individuelle Wohlbefinden. Lebensqualität heißt hier nicht, möglichst „viel“ zu leisten, sondern sich verstanden und angenommen zu fühlen.

Frühzeitig Klarheit schaffen

Schon zu Beginn der Erkrankung kann eine frühzeitige Diagnose helfen, gemeinsam Strategien für ein selbstbestimmtes Leben zu entwickeln. Auch der offene Austausch mit anderen Betroffenen oder der Zugang zu Unterstützungsangeboten kann die Lebensqualität in dieser Phase entscheidend verbessern.

Lebensqualität trotz Fortschreiten der Demenz

Mit dem Fortschreiten der Krankheit werden die Betroffenen zunehmend auf andere angewiesen. Gleichzeitig wird es für sie schwerer, Bedürfnisse verbal zu äußern. Umso wichtiger ist eine aufmerksame, zugewandte Begleitung, die nonverbale Signale erkennt und darauf empathisch reagiert.

Selbst in der letzten Phase der Krankheit können kleine Gesten, menschliche Nähe und liebevolle Berührung das Wohlbefinden steigern. Menschen mit Demenz behalten bis zum Schluss ihre Würde und ein feines Gespür dafür, wie man ihnen begegnet.

Lebensqualität der Angehörigen

Nicht nur Betroffene, auch Angehörige geraten im Verlauf der Erkrankung an ihre Grenzen. Sie fühlen sich erschöpft, hin- und hergerissen zwischen Fürsorge, Überforderung, Zuneigung und Schuldgefühlen. Viele erleben das eigene Leben nur noch durch die Rolle der Pflegenden.

Deshalb ist es wichtig, dass auch Angehörige ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen, Sozialkontakte pflegen, sich Austausch und Entlastung holen, sei es in einer Selbsthilfegruppe oder durch professionelle Unterstützung. Wer andere begleitet, braucht selbst auch Halt.

© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria

Weitere Fragezeichen im Kopf?

Wie kann man die Lebensqualität eines Angehörigen mit Demenz fördern? In unseren kostenfreien Angehörigenseminaren bekommst du fundiertes Wissen, praktische Tipps und Raum für Austausch mit anderen Betroffenen. Ob Pflege, Kommunikation oder emotionale Entlastung: wir begleiten dich einfühlsam, verständlich und auf Augenhöhe.

Angehörigenseminare

Die kostenfreien Seminare vermitteln Wissen, bieten Raum zum Austausch und geben Sicherheit im Umgang mit dem an Demenz erkrankten Familienmitglied.

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