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Sterben

Sterben ist ein natürlicher Teil des Lebens, auch für Menschen mit Demenz. Im späten Stadium sind Immunsystem und Organe stark geschwächt. Die meisten Betroffenen sterben an einer Lungenentzündung oder anderen Infektionen. Wichtig ist eine achtsame Begleitung des Sterben bei Demenz.

Die drei Phasen des Sterbeprozesses

Jedes Sterben verläuft einzigartig. Aus medizinischer Sicht lassen sich jedoch drei charakteristische Phasen des Sterbeprozesses unterscheiden, besonders bei einem längeren Krankheitsverlauf.

  • Präterminalphase: Wochen bis Monate vor dem Tod
    Gekennzeichnet durch zunehmende Schwäche, erhebliche Abmagerung, Müdigkeit und wachsende Probleme bei alltäglichen Verrichtungen.
  • Terminalphase: wenige Tage bis Wochen vor dem Tod
    Der körperliche Zustand verschlechtert sich weiter, es kommt zu Bettlägerigkeit, Kontrollverlust über Blase und Darm sowie Symptomen wie Angst, Atemnot, Übelkeit oder Verstopfung. Essen und Trinken werden nebensächlich, das Interesse an der Umgebung lässt nach.
  • Finalphase: die letzten Stunden oder Tage
    Die Organfunktionen versagen nacheinander. Typische Anzeichen sind zunehmende Teilnahmslosigkeit, Schläfrigkeit, fehlendes Hungergefühl, Marmorierung der Haut, schwacher Puls und sinkender Blutdruck. Mit dem Stillstand des Herzens endet die Sauerstoffversorgung, etwa zehn Minuten später tritt der Hirntod ein, gefolgt vom biologischen Tod.

Was im Körper während des Sterbens geschieht, ist nicht vollständig erforscht. Es wird vermutet, dass der Körper ein biologisches Programm aktiviert. Dabei spielen auch körpereigene Opiate eine Rolle.

Wie sich das Sterben verändert hat

Früher war das Sterben ein öffentliches und familiäres Ereignis, begleitet durch Rituale, Gebete und Segnungen. Ein plötzlicher Tod wurde gefürchtet, weil er die spirituelle Vorbereitung auf das Jenseits unmöglich machte.

Heute ist das Ideal oft ein schneller, schmerzloser Tod. Doch mit der steigenden Lebenserwartung ist langsames Sterben häufiger, begleitet von chronischen Erkrankungen und körperlichem Abbau. Die moderne Palliativversorgung, Patientenverfügungen und Hospizangebote ermöglichen es vielen Menschen, in Würde und möglichst schmerzfrei zu sterben. Auch das Tabu rund ums Sterben wird zunehmend aufgebrochen.

Sterben bei Demenz – was es zu beachten gilt

Auch wenn Menschen mit Demenz sich nicht mehr klar ausdrücken können, bleiben emotionale Bedürfnisse wie Nähe, Trost oder Ruhe bis zuletzt erhalten. Eine besonders achtsame Begleitung ist deshalb entscheidend. Angehörige und Pflegende sollten auf Mimik, Gestik und Verhalten achten, um Schmerzen oder Ängste zu erkennen.

Medikamente können starke Beschwerden wie Rasselatmung oder Schmerzen lindern. Wichtig ist eine Kommunikation auf emotionaler Ebene, auch ohne Worte. Wer dem Sterbenden mit Ruhe, Zuwendung und Geduld begegnet, kann helfen, den Übergang würdevoll zu gestalten.

Woran Menschen mit Demenz sterben

Nicht die Demenz selbst führt zum Tod, sondern Komplikationen und Begleiterkrankungen wie:

  • Lungenentzündung (oft durch verschluckte Nahrung/Flüssigkeit)
  • Infektionen (z. B. Harnwegsinfekte, Grippe)
  • Mangelernährung oder Dehydrierung
  • Blutvergiftung

© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria

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