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Lewy-Body-Demenz

Die Lewy-Body-Demenz ist eine besondere Form der Demenz bei der Betroffene unter anderem Halluzinationen, Bewegungsstörungen und starke Schwankungen im Denkvermögen erleben. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Menschen mit Demenz sind davon betroffen.

Die Erkrankung ist benannt nach kleinen, runden Eiweissablagerungen im Gehirn, den sogenannten Lewy-Körperchen. Diese stören den Austausch von Botenstoffen und schädigen die Nervenzellen. Warum diese Ablagerungen entstehen, ist bislang nicht geklärt.

Typische Symptome der Lewy-Body-Demenz

Kennzeichnend für die Lewy-Body-Demenz sind vor allem optische Halluzinationen, Menschen sehen Tiere, Personen oder Objekte, die nicht existieren, jedoch sehr real wirken. Zusätzlich treten häufig Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen auf: ein starrer Gesichtsausdruck, unsicherer Gang, Zittern und erhöhter Sturzgefahr.

Auffällig sind starke Schwankungen in der Aufmerksamkeit: Momente klaren Denkens wechseln mit Phasen von Verwirrung. Auch das Nervensystem ist betroffen – etwa durch plötzliches Absacken des Blutdrucks oder Muskelanspannung während des Schlafs. Harn-Inkontinenz tritt meist früher auf als bei anderen Demenzformen. Im Vergleich dazu ist das Gedächtnis oft weniger beeinträchtigt.

Eine frühe Abklärung wichtig

Da die Symptome der Lewy-Body-Demenz stark schwanken, ist die Diagnose nicht immer einfach. Eine klare Abgrenzung zu ähnlichen Erkrankungen wie Parkinson-Demenz, Alzheimer oder einem Delir ist notwendig. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT helfen dabei, andere Ursachen wie Tumore auszuschließen.

Besonders wichtig ist die Abklärung in einer spezialisierten Memory-Clinic. Hier kann eine gezielte Behandlung, medikamentös oder nichtmedikamentös, helfen, die Lebensqualität zu verbessern.

Therapieansätze bei Lewy-Body-Demenz

Eine Heilung der Lewy-Body-Demenz ist derzeit nicht möglich. Medikamente, die auch bei Alzheimer oder Parkinson eingesetzt werden, können aber die Symptome lindern. Gegen Antriebslosigkeit und zur Unterstützung der kognitiven Fähigkeiten kommen Antidementiva wie Acetylcholin-Esterase-Hemmer zum Einsatz.

Bei Halluzinationen ist Vorsicht geboten: Klassische Neuroleptika verschlechtern oft die Parkinson-Symptome und dürfen daher nicht verabreicht werden. Wenn überhaupt notwendig, kommen atypische Neuroleptika wie Quetiapin oder Clozapin infrage.

Nichtmedikamentöse Unterstützung

Zur Verbesserung der Lebensqualität tragen auch begleitende Therapien bei: Physiotherapie unterstützt Beweglichkeit und lindert Muskelsteifheit, Psychotherapie hilft bei Ängsten oder Depressionen. Ergotherapie sowie kreative Angebote wie Mal- oder Musiktherapie fördern Ausdruck und Lebensfreude.

© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria

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