
Parkinson-Demenz
Parkinson-Demenz äußert sich zunächst durch Aufmerksamkeitsdefizite und verlangsamtes Denken, ein Gedächtnisverlust tritt erst später auf.
Die Parkinson-Krankheit, auch Schüttellähmung genannt, ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Zu den typischen Symptomen gehören zitternde Hände, steife Muskeln und verlangsamte Bewegungen. Etwa ein Drittel aller Menschen, die daran erkranken, sind früher oder später auch von einer Demenz betroffen. Das Risiko dafür steigt mit zunehmendem Alter, bei den über 75-jährigen Parkinson-Patienten entwickelt bereits jeder zweite eine Demenz.
Die Parkinson-Demenz beginnt schleichend und schreitet langsam voran. Eine Erkrankung liegt vor, wenn mindestens zwei kognitive Funktionen beeinträchtigt sind, etwa die Aufmerksamkeit oder die Sprache. Das Gedächtnis der Erkrankten hingegen ist zunächst kaum gestört, ebenso wenig ihre Lernfähigkeit, obwohl sie das Gelernte meist nur verzögert abrufen können.
Symptome und Ursachen von Parkinson-Demenz
Die Parkinson-Demenz geht mit folgenden Symptomen einher:
- Beeinträchtigte Aufmerksamkeit und verlangsamtes Denken
- Probleme beim Planen und Organisieren
- Verlust der geistigen Beweglichkeit
- Sprach- und Wortfindungsprobleme
- Störungen der räumlichen Orientierung
- Apathie und Persönlichkeitsveränderungen
- Depressionen und Halluzinationen
Die Ursachen der Parkinson-Demenz sind noch nicht endgültig geklärt, doch kommt es ähnlich wie bei der Alzheimer-Demenz zum Absterben von Nervenzellen, die Azetylcholin produzieren und dadurch zu einem Mangel an diesem für viele kognitive Prozesse wichtigen Neurotransmitter.
Diagnose und Behandlung von Parkinson-Demenz
Bei der Abklärung einer Parkinson-Demenz erhebt der behandelnde Arzt im Gespräch mit dem Patienten und den Angehörigen zunächst die Krankengeschichte. Dabei fragt er auch nach der genauen Symptomatik und welche Medikamente der Patient einnimmt. Letzteres ist wichtig, weil manche Präparate eine Demenz verstärken können und deshalb durch andere ersetzt werden sollten.
Der Patientenbefragung folgt eine körperliche Untersuchung und eine Blutentnahme für die Laboranalyse. Außerdem prüft der Arzt mit speziellen kognitiven Tests, ob eine Parkinson-Demenz oder eine andere Demenzform vorliegt. Erhärtet sich der Verdacht auf eine demenzielle Erkrankung, geben bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) Aufschluss über die Art und das Ausmaß der neurodegenerativen Störung.
Heilbar ist eine Parkinson-Demenz ebenso wenig wie andere Demenzformen, doch es gibt Medikamente zur Linderung der Symptome. Dazu gehört zum Beispiel der Wirkstoff Rivastigmin, der den Mangel an Acetylcholin ausgleicht. Damit kann das Denken, Lernen und Erinnern der Patienten und damit die Alltagskompetenz länger erhalten werden. Wichtig ist auch, dass die Einnahme vieler Antipsychotika, etwa gegen Halluzinationen, bei Patienten mit Parkinson-Demenz zu gravierenden Nebenwirkungen führen kann, unter anderem zur Verstärkung der Parkinson-Symptome.
Auch nichtmedikamentöse Behandlungen wie Krankengymnastik, viel Bewegung, gesunde Ernährung, Gedächtnistraining und Therapieformen wie Malen, Musik oder Tanz verbessern die Lebensqualität von Patienten mit Parkinson-Demenz. Neben der körperlichen und geistigen Aktivierung kann auch die Förderung von sozialen Kontakten dazu beitragen, den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern.
© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria
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