Weihnachten und Demenz: kleine Anker für eine besinnliche Zeit
Kindheitserinnerungen, Geschenke, Besinnlichkeit – das verbinden wir gerne mit Weihnachten. Aber für viele Familien bedeutet diese Zeit auch Stress. Etwa dann, wenn ein Familienmitglied Demenz hat und das Fest nicht so harmonisch abläuft, wie in der persönlichen Wunschvorstellung. Was hilft jetzt, innere Stärke zu bewahren und gut für alle aber auch für sich selbst zu sorgen?
Veränderungen annehmen und meistern
Weihnachten verändert sich im Laufe des Lebens – manchmal langsam und schleichend, manchmal plötzlich. Die Erinnerungen drehen sich noch um Omas Lieblingsplätzchen, Geschenke und Weihnachtslieder, aber im Hier und Jetzt muss das Essen auf den Tisch, hilfebedürftige Familienmitglieder versorgt, die Geschenke verstaut, der Kirchgang organisiert werden. Es geht nur noch ums Kümmern, Organisieren, Verzichten. Familien, in denen ein Angehöriger mit Demenz mit versorgt wird, erfahren dies Jahr für Jahr. Zur Wahrheit gehört, dass sich vieles nicht wegorganisieren lässt. Aber es gibt Wege, mit dem aufkommenden Stress besser klarzukommen.
Die Macht der Pause
Es bringt niemandem etwas, wenn Sie sich aufreiben und irgendwann einfach nicht mehr können. Daher ist es wichtig, Auszeiten fest in den Alltag einzuplanen. Setzen Sie sich eine Erinnerung im Kalender oder kleben Sie sich einen Notizzettel an den Spiegel. Kleine Pausen geben Kraft. Sie wissen nicht, wie Sie diese Auszeiten gestalten können? Holen Sie sich Anregungen bei unserer Atempause am Mittwoch. Mitmachen ist ganz einfach: Einfach nächsten Mittwoch um 11.15 Uhr einwählen, in dem Sie auf folgenden Zoom-Link klicken und 15 Minuten abschalten. Mehr Infos zur Atempause finden Sie auch hier.
Kleine Helfer im Alltag
Weihnachtsrituale sind wichtig. Aber sie müssen nicht Jahr für genauso ablaufen, wie man es gewohnt ist. Traditionen können so angepasst werden, dass sie eine Kraftquelle sind und kein zusätzlicher Stressfaktor. Ein Weihnachtsspaziergang ist oft wohltuender als der Besuch in einer überfüllten Kirche. Wenn Ihr Familienmitglied abends oft unruhig ist, feiern Sie Heiligabend doch mal vormittags. Entscheidend ist nicht die Uhrzeit sondern die Zeit, die man miteinander verbringt.
Eine besondere Rolle im Umgang mit Menschen mit Demenz spielt Musik. Für viele sind vertraute Melodien, wie Weihnachtslieder, ein Anker in eine Zeit voller schöner Erinnerungen. Musik weckt Emotionen, fördert Bewegung und bringt manchmal sogar ein Lächeln zurück. Lassen Sie die Musik aber nicht die ganze Zeit im Hintergrund nebenher spielen. Das kann Menschen mit Demenz stressen. Nehmen Sie sich besser gemeinsam Zeit. Setzen Sie sich hin, hören Sie bewusst 20 Minuten gemeinsam Lieblings- oder Weihnachtslieder. Und dann machen Sie die Musik wieder aus.
Holen Sie sich Unterstützung
Trotz all der Strategien kann es passieren, dass die Adventszeit oder die Feiertage für Sie als Angehörige sehr belastend sind und Sie dringend Rat oder Hilfe benötigen. Dafür gibt es unsere Online-Demenzsprechstunde „Frag nach Demenz“ auch an Weihnachten. Unser erfahrenes Demenzexperten-Team ist per E-Mail und Videosprechstunde für Sie da – kostenfrei, anonym und schnell. Innerhalb von 48 Stunden erhalten Sie eine qualifizierte Antwort auf Ihre Frage.