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Vorbeugen

Vorbeugen von Demenz ist möglich, auch wenn die genauen Ursachen von Demenz noch nicht vollständig geklärt sind, lassen sich bekannte Risikofaktoren gezielt beeinflussen.

Die meisten Krankheiten, darunter auch Demenz, entstehen im Laufe des Lebens und sind nicht angeboren. Verschiedene Faktoren erhöhen oder senken das Risiko einer Erkrankung. Die Präventivmedizin beschäftigt sich mit genau diesen Einflussfaktoren. Auch wenn bei Demenz noch nicht abschließend bekannt ist, warum Nervenzellen absterben, gibt es Erkenntnisse, die klare Hinweise auf vorbeugende Maßnahmen liefern.

Die vier Formen der Prävention

In der Medizin unterscheidet man zwischen vier Präventionsarten, je nachdem, in welcher Phase einer möglichen Erkrankung Maßnahmen ansetzen:

  1. Primäre Prävention: Sie soll das Entstehen von Krankheiten verhindern. Durch gesunde Ernährung, Bewegung, Stressvermeidung und einen bewussten Lebensstil lassen sich viele Zivilisationskrankheiten, unter anderem auch Demenz, positiv beeinflussen.
  2. Sekundäre Prävention: Sie dient der frühzeitigen Erkennung bereits beginnender Krankheiten, z. B. durch Vorsorgeuntersuchungen. Auch erste kognitive Veränderungen können früh erkannt und behandelt werden.
  3. Tertiäre Prävention: Sie soll die Verschlechterung einer bestehenden Krankheit verhindern. Rehabilitative Maßnahmen wie Physio- oder Ergotherapie und auch Lebensstilveränderungen nach einem ersten Ereignis gehören dazu.
  4. Quartäre Prävention: Sie zielt darauf ab, unnötige medizinische Eingriffe zu vermeiden. Ein bewusster Umgang mit Diagnosen und Behandlungen schützt vor Übertherapie und langfristigen Nebenwirkungen.

Risikofaktoren für Demenz

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Demenz. Doch viele Faktoren sind beeinflussbar. Wissenschaftlich gesichert ist, dass bestimmte gesundheitliche Belastungen die Blutgefäße im Gehirn schädigen und das Demenzrisiko erhöhen. Zu diesen Faktoren zählen:

  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Erhöhtes Cholesterin
  • Diabetes
  • Rauchen
  • Alkoholmissbrauch
  • Depression
  • Soziale Isolation
  • Bewegungsmangel
  • Hörprobleme
  • Luftverschmutzung
  • Geistige Inaktivität
  • Hirntraumata

Vorbeugen von Demenz: So kannst du aktiv werden

Auch wenn eine Garantie nicht existiert, kannst du durch einen gesunden Lebensstil aktiv zur Demenzprävention beitragen:

  • Bewegung: Treibe regelmäßig Sport oder bewege dich im Alltag so oft wie möglich
  • Geistige Aktivität: Bleibe neugierig, lerne Neues, lese, rätsle oder musiziere
  • Gesunde Ernährung: Vermeide Übergewicht, setze auf ausgewogene Kost
  • Soziales Leben: Pflege Freundschaften, tausche dich aus, engagiere dich
  • Gesundheitscheck: Lasse bei Hörverlust, Depression oder Kreislaufproblemen ärztlich abklären
  • Suchtvermeidung: Verzichte auf Nikotin, trinke Alkohol nur in Maßen

Ernährung, die gut fürs Gehirn ist

Eine ausgewogene, frische und nährstoffreiche Ernährung unterstützt die geistige Gesundheit:

  •    Täglich Obst, Gemüse und Kräuter, möglichst in Bio-Qualität
  •   Abwechslungsreiche Mahlzeiten
  •   Hochwertige Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z. B. Raps-, Olivenöl)
  •   Positive Wirkung zeigen u. a.:
    • Lebensmittel: Blaubeeren, Fisch, Bohnen, Brokkoli, Vollkorn, Leinsamen, Quinoa, Avocado, Nüsse, Pilze, Süsskartoffeln, Tee, Kaffee
    • Gewürze: Kurkuma, Zimt, Nelken, Majoran, Safran, Piment, Muskat

Wer diese Empfehlungen langfristig in den Alltag integriert, fördert die Leistungsfähigkeit des Gehirns und beugt damit möglicherweise einer demenziellen Erkrankung vor.

© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria

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