Direkt zum Inhalt
Newsbeitrag

Wie gute Ernährung für Wohlbefinden sorgt - Besser essen bei Demenz

05.06.2025

Rund 80 Prozent der Menschen mit Demenz werden zu Hause gepflegt. Das stellt Angehörige vor verschiedene Herausforderungen. Auch beim Thema Essen. Demenz-Expertin Dr. Sarah Straub hat dazu einen Ratgeber geschrieben. Im Gespräch erklärt sie, worauf es ankommt.

Rund 80 Prozent der Menschen mit Demenz werden zu Hause gepflegt. Das stellt Angehörige vor verschiedene Herausforderungen. Auch beim Thema Essen. Demenz-Expertin Dr. Sarah Straub hat dazu einen Ratgeber geschrieben. Im Gespräch erklärt sie, worauf es ankommt.

Wie wichtig ist gemeinsames Essen für Menschen mit Demenz und ihre Lieben?

Gemeinsame Mahlzeiten schaffen Zusammenhalt und sind von unschätzbarem Wert für das Familienleben. Teilhabe von Menschen mit Demenz beginnt genau hier: Indem wir die Betroffenen für ein Familienessen an den Tisch holen, ermöglichen wir ihnen Wohlfühlmomente in unserer Mitte.

Worauf kommt es bei der Auswahl der Mahlzeiten an?

Grundsätzlich gilt: Verwenden Sie hochwertige Zutaten, bauen Sie viel frisches Gemüse und Salat in den Speiseplan ein, vermeiden Sie industriell verarbeitete Lebensmittel so gut wie möglich. Das tut allen gut. Je ansprechender die Gerichte aussehen, desto besser. Das Auge isst mit-bei Demenz-Betroffenen umso mehr, denn in spätereren Stadien der Erkrankungen ist es für sie manchmal gar nicht so einfach, sich auf das Essen zu konzentrieren oder die Mahlzeiten als solche zu erkennen. Wichtig ist es, auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugeben und sie da abzuholen, wo sie in ihrer Erkrankung stehen. Bereiten Sie auch mal Mahlzeiten zu, die der oder die Betroffene früher gern gegessen hat. Das sind wahre Herzensöffner.

Wo haben Menschen mit Demenz Schwierigkeiten?

Es können unterschiedliche Probleme auftauchen. Daher ist es wichtig, sich als Angehöriger Wissen anzueignen, um richtig reagieren zu können. Das Hunger-und Sättigungsgefühl kann sich ändern, dadurch essen Betroffene von sich aus weniger und verlieren Gewicht. Das Geschmacksempfinden kann ebenfalls reduziert sein, wodurch das Essen grundsätzlich schon weniger Freude bereitet. Das Benutzen von Besteck wird im Verlauf beschwerlich. Schluckstörungen führen zu einem hohen Risiko für Mangelernährung und Lungenentzündungen.

Worauf sollte man bei Schluckstörungen achten?

Wer Schluckstörungen beobachtet, sollte diese medizinisch abklären lassen. Häufig stellen klare Flüssigkeiten ein Risiko dar. Nektarartige, sämige, weiche, homogene Speisen können leichter geschluckt werden. Lassen Sie Garnituren wie Petersilie weg, da diese zu Hustenreiz führen können. Oft ist es sinnvoll, die Mahlzeiten hochkalorisch (z. B. mit Crème fraîche) zuzubereiten, da durch die Schluckstörungen weniger Nahrung aufgenommen werden kann.

Der Desideria Newsletter

Mit unserem Desideria Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Neuigkeiten zu unseren Unterstützungsangeboten, Aktionen in der Öffentlichkeit und Veranstaltungen.

Hier zum Newsletter anmelden