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Rufen und Schreien

Rufen und Schreien bei Demenz ist ein Verhalten, dass im Laufe der Erkrankung häufig auftritt. Mit der richtigen Strategie, Geduld und Einfühlungsvermögen lassen sich die Ursachen verstehen und das Verhalten lindern. 

Schreien bei Demenz kann eine Reaktion auf sehr verschiedene Umwelteinflüsse sein: Zum Beispiel Angst, Schmerz, Einsamkeit, Reizüberflutung. Fast immer liegt die Ursache in ungünstigen Lebensbedingungen der Betroffenen. Mit lautstarken Rufen fordern Betroffene Aufmerksamkeit und Verständnis. In manchen Fällen äussert sich so eine Wut über die verlorene Kontrolle über ihr Leben. Meist geschieht in einem späteren Krankheitsstadium, wenn Menschen sich kaum noch anders artikulieren können.

Was gegen Rufen und Schreien bei Demenz hilft

Um Lärm zu minimieren, müssen Angehörige oder Pfleger zunächst den Schreigrund herausfinden. Grundsätzlich unterscheiden Experten zwischen körperlichen und emotionalen Ursachen. Dazu kommen häufig biografisch bedingte Auslöser. Hat ein Mensch mit Demenz bereits in jungen Jahren ungern gebadet und lieber geduscht, wird er möglicherweise als Heimbewohner ein Vollbad lautstark ablehnen.

Auf keinen Fall sollten Pflegende Erkrankte mit Vorwürfen konfrontieren. Ändern lässt sich problematisches Verhalten nicht durch Versuche, die Menschen zu korrigieren, sondern durch eine Veränderung der Umgebung. Körperliche Bedürfnisse und Beschwerden, wie Hunger, Durst, Probleme beim Sitzen oder Liegen, eine laute Umgebung, zu kalte oder warme Räume, lassen sich normalerweise schnell beheben.

Bei Angst, Traurigkeit oder Einsamkeit helfen möglicherweise Musik, Gemeinschaft mit anderen Menschen, Nähe, etwa durch Umarmung, Hände massieren oder auch den Betroffenen seinen eigenen Körper spüren lassen, zum Beispiel durch Streicheln. Die richtige Methode zu finden, ist nicht so einfach. Hilfreich sind in jedem Fall Aufmerksamkeit und Zuneigung.

© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria

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