
Einkaufen
Einkaufen mit Demenz stellt viele Betroffene vor große Herausforderungen, insbesondere wenn sie weiterhin möglichst selbstständig bleiben möchten. Unübersichtliche Supermärkte, Geräuschkulisse und Zeitdruck an der Kasse können zu Stress, Überforderung und Frustration führen. Doch mit ein paar Anpassungen lässt sich der Einkauf weiterhin meistern, für viele sogar als Stück Selbstbestimmung im Alltag.
Zwei Drittel aller Menschen mit Demenz leben zu Hause. Viele von ihnen sind, je nach Stadium, noch in den Alltag eingebunden und wollen weiterhin selbst einkaufen. Die typischen Einschränkungen wie Vergesslichkeit und Verlangsamung wirken sich jedoch rasch auf alltägliche Abläufe aus. Gerade alleinlebende Menschen sind dann auf ein verständnisvolles Umfeld angewiesen. Damit Einkaufen mit Demenz möglichst lange gelingt, braucht es Unterstützung: Angehörige, geschulte Mitarbeitende im Handel und ein demenzsensibles Umfeld können den Unterschied machen.
Wie Einkaufen mit Demenz möglich bleibt
Viele Menschen mit beginnender Demenz leben allein und wollen sich ihre Unabhängigkeit bewahren. Damit dies gelingt, braucht es ein verständnisvolles Umfeld und praxistaugliche Hilfen:
- Genaue Einkaufslisten: Statt „Milch“ besser „1 Liter Bio-Milch, 3,8 % Fett“. Auch Hinweise zur Position im Laden, wie "im Kühlregal" können hilfreich sein, denn so fällt die Orientierung leichter.
- Kleine Läden bevorzugen: Übersichtliche Geschäfte mit bekanntem Personal sind Supermärkten oft vorzuziehen. Besonders hilfreich sind Geschäfte mit dem Label „Demenz Partner“.
- Geld passend mitnehmen: Stress an der Kasse lässt sich vermeiden, wenn Kleingeld oder ein abgezählter Betrag bereitliegt. Möglicherweise kann in vertrauten Umgebungen eventuell „angeschrieben“ werden.
- Lieferservice: Als letzte Option bleibt der Lieferservice, der Lebensmittel ins Haus bringt. Da er jedoch soziale Kontakte reduziert, sollte er nur dann genutzt werden, wenn es keine andere Lösung mehr gibt.
© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria
Weitere Fragezeichen im Kopf?
Du fragst dich, wie du deine Angehörigen beim Einkaufen mit Demenz konkret unterstützen kannst? In unseren kostenfreien Angehörigenseminaren bekommst du fundiertes Wissen, praktische Tipps und Raum für Austausch mit anderen Betroffenen. Ob Pflege, Kommunikation oder emotionale Entlastung: wir begleiten dich einfühlsam, verständlich und auf Augenhöhe.
