
Altersdemenz
Altersdemenz ist ein Begriff aus der Alltagssprache, medizinisch korrekt ist er nicht. Gemeint ist damit eine Erkrankung des Gehirns, die im höheren Alter auftritt. Der Ausdruck hat sich eingebürgert, weil die Mehrheit der Menschen mit Demenz älter als 65 Jahre ist.
Doch: Altersdemenz ist keine natürliche Alterserscheinung. Es handelt sich um eine hirnorganische Erkrankung, bei der sich Gedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Alltagsfähigkeiten schrittweise verschlechtern. Der Übergang zwischen normalem altersbedingten Nachlassen und einer echten Demenz ist dabei oft fließend und nicht immer ist die Abgrenzung leicht. Denn viele demenzielle Erkrankungen beginnen schleichend und bleiben lange unbemerkt.
Für die Diagnose einer Demenz müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Dazu gehört eine nachweisbare Einschränkung des Gedächtnisses sowie mindestens eine weitere Beeinträchtigung, zum Beispiel der Orientierung, Sprache oder Handlungsfähigkeit. Außerdem müssen diese Veränderungen seit mindestens sechs Monaten bestehen und den Alltag deutlich beeinflussen.
Zu Beginn der Erkrankung sind viele Menschen noch selbstständig. Im Verlauf jedoch nimmt der Unterstützungsbedarf zu, etwa bei der Körperpflege, beim Anziehen oder bei alltäglichen Entscheidungen. In fortgeschrittenen Stadien benötigen Betroffene häufig intensive Betreuung und Pflege.
Wichtig ist: Nicht jeder, der vergesslich wird, hat automatisch eine Demenz. Und nicht jede Demenz ist gleich. Es gibt verschiedene Formen, Ursachen und Verläufe: von Alzheimer bis zur vaskulären oder frontotemporalen Demenz. Eine ärztliche Abklärung hilft, Gewissheit zu schaffen und die passende Unterstützung auf den Weg zu bringen.
© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria
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