Desideria erhält internationalen Preis für mutiges Foto-Projekt
Unsere Openair-Fotokunstausstellung „Demenz neu sehen“ wurde mit dem zweiten Platz beim Anti-Stigma Award 2025 von Alzheimer Europe ausgezeichnet. Die Ehrung würdigt Projekte aus ganz Europa, die dazu beitragen, Stigmatisierung rund um Demenz abzubauen und Menschen mit Demenz sichtbar zu machen. Der Preis für Desideria Care e. V. unterstreicht, wie wichtig dieses Thema ist - über Ländergrenzen hinweg.
Authentische Geschichten im öffentlichen Raum
Seit 2023 tourt die Wanderausstellung durch bayerische Kommunen und bringt persönliche Einblicke in das Leben mit Demenz an alltägliche Orte wie Marktplätze und stark frequentierte Plätze. Die 24 Fotografien wurden zuvor im Rahmen des „Desideria Preis für Fotografie 2022“ ausgezeichnet und auf großformatige Textilbanner gedruckt.
Partnerschaften mit der AOK Bayern und dem Sparkassenverband Bayern ermöglichen es Kommunen in Bayern, die Ausstellung kostenfrei auszuleihen. Beide Partner unterstützen zudem die lokale Öffentlichkeitsarbeit sowie Eröffnungsveranstaltungen.
Einladung zum Dialog – Bilder, die berühren und verändern
Die Ausstellung zeigt die vielfältigen Facetten der Demenz: würdevoll, berührend und nahbar. Sie idealisiert nicht und reduziert Menschen nicht auf ihre Diagnose. Vielmehr vermittelt sie, dass Leben mit Demenz lebenswert sein kann.
Isabelle Henn, geschäftsführende Vorständin von Desideria Care e. V., betonte bei der Preisverleihung die Wirkung der Ausstellung:
„Die Ausstellung schafft Empathie und öffnet einen Dialog.“
Sie dankte insbesondere den Menschen auf den Fotos, „die den Mut hatten, sich öffentlich mit ihrer Erkrankung zu zeigen und so aktiv dazu beitragen, das Stigma rund um Demenz zu durchbrechen.“
Auch Désirée von Bohlen und Halbach, Gründerin und Vorstandsvorsitzende von Desideria Care e. V., unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung:
„Diese Auszeichnung ist ein Zeichen für einen würdevollen Umgang mit dem Thema Demenz in der Öffentlichkeit. Menschen mit Demenz möchten einfach nur am Leben teilnehmen. Das hat etwas mit Würde zu tun. Dazu braucht es aber eine aufgeklärte Gesellschaft.“
Mehr Sichtbarkeit für Angehörige
Die Ausstellung stellt nicht nur Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt, sondern auch ihre Angehörigen – Menschen, die täglich begleiten, unterstützen und oft selbst mit Belastungen und Unsichtbarkeit kämpfen.
Die Auszeichnung zeigt, wie wichtig niedrigschwellige und künstlerische Zugänge sind, um Verständnis und Bewusstsein in der Gesellschaft zu fördern.
Über den Anti-Stigma Award
Der Preis wird jährlich von Alzheimer Europe vergeben und würdigt europäische Kunstprojekte, die ein realistisches und positives Bild von Demenz vermitteln. 2025 wurden 45 Einreichungen bewertet.
Den ersten Platz erhielt der Fotograf Alex Kornhuber, den dritten Platz Bálint Szajki; sechs weitere Künstler:innen wurden mit einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet.