Direkt zum Inhalt
Newsbeitrag

Demenz vorbeugen: Welche Risikofaktoren wir beeinflussen können – und welche nicht

29.12.2025

Angehörige von Menschen mit Demenz erleben, wie sich ein geliebter Mensch über Monate und Jahre hinweg stetig verändert. Viele fragen sich, ob sie vielleicht selbst irgendwann von Demenz betroffen sein könnten. Derweil zeigt die Forschung, dass es oft möglich ist, das Demenzrisiko zu senken. Wie kann man möglichst gut auf sich achten – ohne Druck oder Schuldgefühle?

Umsetzen was geht und was guttut

Auch wenn wir noch nicht alles über die verschiedenen Demenzerkrankungen wissen – eine wichtige wissenschaftliche Erkenntnis lautet: Demenzprävention ist grundsätzlich möglich. Denn es gibt Risikofaktoren, die sich beeinflussen lassen. Dazu gehören etwa Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes, Bluthochdruck, Depressionen, Schwerhörigkeit, beeinträchtigtes Sehen, starkes Übergewicht oder wenige soziale Kontakte. 

Wenn man alle bisher bekannten Risikofaktoren ausschalten würde, könnte man bis zu 45 Prozent aller Demenzerkrankungen verhindern oder zumindest hinauszögern, so die Analyse einer internationalen Expertenkommission im Auftrag der Fachzeitschrift "The Lancet". Eine gute Nachricht – aber die Realität sieht meist anders aus. Gerade Menschen, die einen Angehörigen mit Demenz versorgen und im Alltag begleiten, bleibt oft kaum Zeit, sich ausreichend um sich selbst zu kümmern. Daher gilt: Es geht beim Thema Demenz-Prävention und Gehirnvorsorge nicht darum, alles „richtig“ zu machen, sondern das zu stärken, was uns guttut.

Soziale Kontakte und Alltagshilfen sind wichtige Ressourcen

Sie sind zum Beispiel ein geselliger Mensch aber haben sich aus Zeitmangel lange nicht mehr mit Freunden getroffen? Versuchen Sie, die Ressource „soziale Kontakte“ wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Vielleicht kann ein Familienmitglied oder Freund „Ihren“ Angehörigen einmal in der Woche für zwei oder drei Stunden betreuen? Trauen Sie sich ruhig, um Hilfe zu bitten. Auch auf unserer Website finden Sie Angebote und Hilfestellungen für Angehörige von Menschen mit Demenz, bei denen Sie in den Austausch mit Gleichgesinnten kommen und Unterstützung erhalten. Zum Beispiel unsere Angehörigenseminare sowie die Angehörigengruppen.

Prävention ist möglich, aber keine Garantie

Es gibt auch Risikofaktoren für Demenz, die vielleicht überraschend erscheinen. Schwerhörigkeit etwa oder unbehandelter Sehverlust. Wenn Sie Veränderungen an sich bemerken, zum Beispiel, dass die Augen oder das Gehör nicht mehr so fit sind wie früher, ist es ratsam, zeitnah einen Seh- bzw. Hörtest zu machen. 

Viele andere Risikofaktoren wiederum – wie etwa Luftverschmutzung, bestehende Grunderkrankungen, das Lebensalter oder die Gene – können wir nur bedingt oder sogar überhaupt nicht beeinflussen. Darum gilt: Achten Sie auf sich selbst und auf einen möglichst gesunden Lebensstil, gehen Sie in den Austausch mit anderen Menschen und schieben Sie Arztbesuche nicht auf die lange Bank. Tun Sie, was Ihnen guttut und was Sie umsetzen können – ohne Druck oder Schuldgefühle.

Holen Sie sich Unterstützung

Dennoch kann es stets vorkommen, dass Angehörige kurzfristig Rat oder Hilfe benötigen. Dafür gibt es unsere Online-Demenzsprechstunde „Frag nach Demenz“. Unser erfahrenes Demenzexperten-Team ist per E-Mail und Videosprechstunde für Sie da – kostenfrei, anonym und schnell. Innerhalb von 48 Stunden erhalten Sie eine qualifizierte Antwort auf Ihre Frage.
 

Hier geht's zur Online-Demenzsprechstunde
 

Der Desideria Newsletter

Mit unserem Desideria Newsletter bleiben Sie auf dem Laufenden und erhalten Neuigkeiten zu unseren Unterstützungsangeboten, Aktionen in der Öffentlichkeit und Veranstaltungen.

Hier zum Newsletter anmelden