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Verbreitung

Verbreitung von Demenz ist ein zentrales Thema im Zusammenhang mit der Erkrankung, denn die Zahl der Betroffenen nimmt weltweit stetig zu und stellt Gesellschaften vor große Herausforderungen.

Alle drei Sekunden erkrankt ein Mensch weltweit an Demenz. Im gesamten deutschsprachigen Raum leben bereits über zwei Millionen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass diese Zahl bis 2050 drastisch ansteigen wird.

Prävalenz: Verbreitung von Demenz in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Der Begriff „Prävalenz“ beschreibt die Gesamtzahl der Menschen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt an Demenz erkrankt sind:

  • Deutschland: Derzeit leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Täglich kommen rund 900 Neuerkrankungen hinzu. Bis 2050 könnte die Zahl auf bis zu 2,8 Millionen steigen, ein jährlicher Anstieg um rund 40.000 Fälle.
  • Schweiz: Nach Schätzungen von Alzheimer Schweiz (2023) sind etwa 153.000 Menschen betroffen, davon nur etwa die Hälfte mit ärztlicher Diagnose. Jährlich treten über 30.000 Neuerkrankungen auf. Für das Jahr 2050 werden 299.000 Betroffene prognostiziert.
  • Österreich: Laut dem nationalen Demenzbericht 2020 leben dort zwischen 115.000 und 130.000 Betroffene. Für 2050 rechnet man mit bis zu 230.000 Erkrankten.

Europa und die Welt: Prognosen im Überblick

In Europa waren 2020 rund 9,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Schätzungen zufolge wird sich diese Zahl bis 2050 verdoppeln. Weltweit geht die WHO derzeit von 50 Millionen Demenzkranken aus, die meisten davon leben in China, den USA, Indien und Japan. Für 2050 rechnet man mit 131,5 Millionen Erkrankten.

Inzidenz: Wie viele Menschen erkranken jährlich?

Die „Inzidenz“ beschreibt die Zahl der Neuerkrankungen pro Jahr. Etwa zwei Prozent der über 65-Jährigen erkranken jährlich neu an Demenz. In der Altersgruppe 90+ steigt dieses Risiko sogar auf über 12 Prozent.

Regionale Unterschiede: Gibt es sie?

Zwischen westlichen Industrieländern bestehen kaum Unterschiede in der Häufigkeit von Demenz. Auch innerhalb einzelner Länder zeigen sich auf breiter Ebene keine signifikanten Abweichungen. Allerdings gibt es kleinere Regionen, sogenannte Blaue Zonen, in denen Menschen besonders gesund altern, etwa auf der Mittelmeerinsel Sardinien.

Zeitliche Trends: Weniger Fälle trotz steigender Lebenserwartung?

Trotz steigender Lebenserwartung ist das Erkrankungsrisiko innerhalb einzelner Altersgruppen in den letzten Jahrzehnten nicht gewachsen. Im Gegenteil: Einige Studien deuten auf einen rückläufigen Trend hin. So verzeichnet Alzheimer Europe eine rund zehnprozentige Abnahme der Demenzerkrankungen im Vergleich zu den Daten vor 2008.

Auch eine Untersuchung der Universität Leipzig zeigt: Menschen, die heute 85 Jahre alt sind, haben seltener eine Demenz als Gleichaltrige früherer Generationen. Ursache könnten ein höheres Bildungsniveau, gesündere Ernährung, mehr Bewegung und bessere Vorsorge gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein.

Während in westlichen Ländern die Prävalenz möglicherweise leicht zurückgeht, zeigen Studien aus Asien das Gegenteil: Dort nimmt die Zahl der Demenzfälle weiter stark zu. Ob die weltweiten Erkrankungszahlen künftig sinken oder steigen werden, bleibt daher noch offen.

© demenzworld/Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein/Desideria

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